Geistliches Wort

Liebe Besucherin, lieber Besucher,

Diese Jahreslosung kommt wie gerufen! Denn ich habe den Eindruck, in unserer Zeit geschieht oft genau das Gegenteil. Gespräche und Auseinandersetzungen werden härter und aggressiver. Meinungen stehen unversöhnlich gegenüber. Es wird nicht argumentiert, sondern geurteilt und verurteilt. Im Netz, in den Sozialen Medien, ist der Ton manchmal besonders rau, nicht selten beleidigend, teilweise von Hass erfüllt. Und auch im alltäglichen Miteinander verlieren Respekt und Achtung an Bedeutung.
Die Krisen unserer Zeit scheinen unsere Gesellschaft dünnhäutiger gemacht zu haben. Da nehme ich mich nicht aus. Wir stehen in der Gefahr, schneller gereizt oder unangemessen zu reagieren.
Doch all das ist nicht nur ein Problem der Neuzeit. Auch in der Gemeinde in Korinth, an die Paulus schreibt, steht der Zusammenhalt immer wieder auf dem Spiel. Sie ist nicht frei von Meinungsverschiedenheiten und Streit. Für den Apostel ist das ganz normal. Unterschiedliche Interessen und Konflikte entstehen überall, wo es „menschelt“. Es gilt sie auszuhalten und auszutragen – aber auf eine faire, respektvolle Art und Weise.
„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“
Das ist ein sehr hoher Anspruch, den Paulus da hat. Zum einen, weil er mit „Alles“ wirklich alles meint, das ganze Handeln und Verhalten im Umgang mit den Mitmenschen. Zum anderen, weil all mein Tun und Lassen dadurch hinterfragt wird. Steckt da die Liebe drin, von der Paulus schreibt?
Ich verstehe darunter die Liebe Gottes, die er uns in Jesus gezeigt hat.
Die Liebe, die vorbehaltlos auf andere Menschen zugeht. Die Liebe, die niemanden abschreibt.
Die Liebe, die auch unterschiedliche Ansichten aushält.
Paulus redet von der Liebe Gottes als Kraftquelle für das eigene Leben. Er ist überzeugt: Menschen brauchen die Verbindung zu dieser Liebe, um eigene Schwäche zu überwinden, um auch unter Druck standhalten zu können und um in einem guten Sinne liebevoll füreinander da sein zu können.

Deshalb helfe uns Gott, dass alles, was wir in diesem Jahr 2024 und darüber hinaus tun, in Liebe geschehe.

Schwesterliche Grüße aus St.-Nikolai-Thomas
Ihr Pfr. Benjamin Philipp

Monatsspruch Februar

„Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.“ (2. Timotheus 3,16)

Monatsspruch März

„Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier.“ (Markus 16,6)

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