Am 23. Februar 2025 ist Bundestagswahl in unserem Land.
Eine breite ökumenische Initiative macht dazu die Stimme der Kirchen nach außen hör- und sichtbar.
Wir setzen uns ein für Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt. Wir setzen uns ein für Demokratie und gegen Extremismus. Wir setzen uns ein, dass Denken und Handeln auf das Wohl aller Menschen hin ausgerichtet sind.
Kurz: Wir setzen uns dafür ein, Herz und Verstand zusammenzubringen, wenn wir gute Antworten auf komplexe Fragen finden wollen.
Kein Raum für extremistische Positionen
„Mit dieser Initiative rufen wir als Kirchen dazu auf, den oft mühsamen Selbstverständigungs-prozess unserer Gesellschaft nicht leichtfertig aufzugeben. Wer das tut, verschafft extremistischen Positionen Raum.“, sagt unser sächsischer Landesbischof Tobias Bilz. Diese Kräfte missbrauchten die freiheitlich-demokratische Grundordnung und bereiteten autokratischen Staatsformen den Weg. Damit entfernten sie sich vom Grundgesetz und christlichen Werten. „Ich warne davor, Parteien zu wählen, die mit einfachen und zum Teil zugespitzten Aussagen komplexe Fragen beantworten wollen“, fügt er hinzu. Fairer Wahlkampf zeichne sich dadurch aus, dass auch die Zumutungen nicht verschwiegen würden, die mit den vielfältigen Herausforderungen unserer Gegenwart verbunden seien.
Intensiver und offener Diskurs nötig
Der katholische Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, ergänzt: „Politisch wie gesellschaftlich stehen wir in den nächsten Jahren vor der Herausforderung, die Transformation nahezu aller Lebensbereiche aktiv zu gestalten und dabei möglichst zukunftsweisende Antworten auf überaus komplexe Fragestellungen zu finden. Die Regelung von Zuwanderung und Integration, die Gewährleistung innerer und äußerer Sicherheit, der Umbau zentraler Wirtschaftszweige, der Umgang mit Klimaveränderungen sowie der Erhalt sozialer Teilhabe und Gerechtigkeit werden ohne einen intensiven und offenen Diskurs nicht zu bewältigen sein. Es geht um mehr, als nur um ein Kreuz auf einem Wahlzettel. Als Kirchen spüren wir, dass es bei der Bearbeitung dieser großen Themen unserer Zeit am Ende doch immer auch um die Frage geht, inwieweit es gelingt, unser Bewusstsein für das Prinzip der Gleichwertigkeit aller Menschen, die Kraft von Solidarität und Liebe sowie die Bedeutung zwischenmenschlicher Begegnung und Verbindung als Grundpfeiler in unserem Denken, Handeln und Entscheiden wach zu halten. Ich werbe darum, uns mit Herz und Verstand dafür einzusetzen.“