Geistliches Wort

Liebe Besucherin, lieber Besucher,

als ich den Monatsspruch für Januar gelesen habe, fiel mir Folgendes ein:

„Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern, so sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern. Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.“

So dichtet Jochen Klepper in seinem berühmten Weihnachtslied. Seine persönliche Lage war wegen der jüdischen Herkunft seiner Frau während der Herrschaft der Nationalsozialisten in Deutschland zum Verzweifeln. Und in so einer angstvollen Situation sucht er Halt bei dem Kind in der Krippe. Ihm vertraut er und sieht es als Morgenstern an. In seiner schlimmen Lage kommt Jochen Klepper so zu einem Lobpreis Gottes. Das ist für mich auch heute noch beeindruckend. Doch das ist ja eben die Botschaft von Weihachten, Licht und Hoffnung gerade ins Dunkle zu bringen. Gerade auch heute aktuell in unserer Coronazeit. Das ist die Sternstunde, von der die Weihnachtsgeschichte erzählt, dass nämlich der Hoffnungsstern Jesus Christus aufgegangen ist. Gott ist bei mir, bei Ihnen, egal wie unsere Situation ist. Gott ist ganz nah, vertraut mit aller menschlicher Freude, allem menschlichem Leid, das will das Bild vom Kind in der Krippe uns sagen. In dem kleinen Kind in der Krippe verbirgt sich nämlich Gott selbst. Es gibt viele Menschen, die ihre Zukunft in den Sternen lesen wollen. Sie wenden Zeit und Geld dafür auf, dort etwas über ihre Zukunft zu erfahren. Am Ende bieten jedoch alle Horoskope nicht wirklich eine Hilfe und Lösung, anders der Weihnachtsstern, das Kind in der Krippe. Der Stern will in unserem Herzen aufgehen, das Kind will uns in unserem Innern berühren und verändern. Es will uns Kraft und Hoffnung geben, es will uns Trost und Freude schenken, wenn es uns sagt, dass wir von Gott geliebt sind und er uns nicht im Stich lassen will, egal was kommt. Aber das gilt nicht nur uns, sondern auch für die anderen um uns herum. Die Freude, die uns mit dem Christuslicht erfüllen möchte, lässt uns, wenn wir es in uns zulassen, wie die Hirten in der Weihnachtsgeschichte, in Bewegung kommen. Von ihnen heißt es in der Bibel bei Lukas (2, 17): „Als sie das aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.“ Das Licht des Kindes, des Sterns will, dass wir alle miteinander die Weihnachtsfreude teilen. Vielleicht schauen Sie in diesem Jahr mal nach dem Weihnachtsstern. Es gibt ihn gewiss auch und gerade in der Coronazeit in unendlich bunter Vielfalt – symbolisch in vielen Schaufenstern und Regalen, an manchem Haus, aber vielleicht in diesem Jahr auch in ihrem Herz.

Gesegnete und frohe Weihnachten trotz Corona und trotz aller Ungewissheit, wie wir dieses Jahr das Fest verbringen werden

wünscht Ihnen im Namen des Kirchenvorstandes und der MitarbeiterInnen

Ihre Pfarrerin Jutta Gildehaus

Monatsspruch Dezember

„Viele sagen: „Wer wird uns Gutes sehen lassen?“ HERR, lass leuchten über uns das Licht deines Antlitzes! (Psalm 4, 7)

Monatsspruch Januar

„Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!“
Jesaja 58, 7

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