Geistliches Wort

Liebe Besucherin, lieber Besucher,

„Lachen ist die beste Medizin.“ „Wer zuletzt lacht, lacht am besten.“ Vielleicht kennen Sie solche oder ähnliche Sprichwörter. Es gibt über 1000 Zitate über das Lachen. Eigentlich ist Lachen ein angeborener Körperreflex des Menschen, der zum Menschsein dazu gehört und doch so unglaublich viel Unterschiedliches, ja Widersprüchliches bedeuten kann. Lachen kann man von Herzen aus Freude, genauso wie aus Verzweiflung oder Spott, um nur Einiges zu benennen.
Im Wochenspruch geht es um Sara und es geht dabei um die Vorgeschichte der Geburt Isaaks. Eine Geschichte, die voller Lachen steckt. Zuerst ist es Abraham, der lacht, als Gott zum ersten Mal über seinen Sohn von seiner Hauptfrau Sara spricht und von vielen Generationen, die kommen werden.
Abraham lacht, denn er hat bisher keinen Sohn von Sara und die Lage ist verzweifelt, da beide alt sind. Und dann folgt das berühmte Lachen Saras im Hain von Mamre. Drei Männer besuchen Abraham und wiederholen die Botschaft: Sara wird einen Sohn haben. Diesmal ist es Sara, die lacht und dabei so oder so ähnlich denkt: Das kann doch gar nicht sein. Jetzt, wo ich zu alt bin.
Ich kenne diese Art zu lachen, wenn man eigentlich weinen möchte. Doch auch so ein Lachen wird von Gott gesegnet – für mich beeindruckend, wie es die Geschichte von Sara zeigt. Man kann und darf auch aus Unsicherheit und in Traurigkeit lachen, braucht sich der eigenen Gefühle vor Gott nicht zu schämen. Und schließlich wird Sara tatsächlich von Abraham schwanger und bringt einen Sohn zur Welt und begründet den Namen des Sohnes: Gott ließ mich lachen. Denn Isaak bedeutet „Er lacht“.
Ein langersehnter, über die Jahre immer unwahrscheinlicher gewordener Kinderwunsch verzweifelter Eltern geht überraschend in Erfüllung. Und darin erfahren die Eltern, dass bei Gott kein Ding unmöglich ist. Was könnte deshalb am Ende natürlicher, menschlicher und vertrauensvoller sein als zu lachen und zu jubeln und damit Gott zu loben?
Und Gott stimmt in dieses Lachen ein. Was für ein starkes Band zwischen Himmel und Erde. So ist die Verheißung wahr: Lachen oder Weinen wird gesegnet sein. Aber vor allem gilt: Lachen ist eine Gottesgabe. Das Lachen kann das Leben leicht und hell machen und einen Augenblick ahnen lassen, was Erlösung ist, schon hier, mitten in dieser unheil­vollen Welt. Gerade wer die gute Botschaft des Gottes Sohnes hört und ernst nimmt, kann und darf im Chaos dieser Welt lachen, weil er wissen darf, dass da noch ein tieferer Sinn und Halt in dieser Welt ist. Was Weihnachten begann und seine Vollendung an Ostern erfahren hat, ist der Riss in der Welt, durch den das Licht Gottes einströmt. Seitdem ist der Tod verschlungen in den Sieg und nichts und niemand kann uns das Leben nehmen. Stattdessen folgt daraus das bekannte Osterlachen: Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? Mögen wir alle dieses vertrauensvolle Lachen in uns tragen, alle Tage, auch und gerade 2023.
Manchmal kann es vielleicht auch nach außen hörbar werden, wenn es darum geht, einem oder einer anderen Ermutigung und Hoffnung zu geben. Was gibt es Schöneres als gemeinsam zu lachen.
Deshalb gefällt mir auch folgende Geschichte so gut, die vielleicht auch mehr ein nachdenklicher Witz ist. Irgendwo habe ich sie einmal gehört: Ein Mensch stand in einer lan­gen Warteschlange vor dem Himmelstor. Da hörte er, wie Gott zu einem vor ihm sagte: „Ich hatte Hunger und du hast mir zu essen gegeben. Gut so. Geh ins Paradies.“ Zu einem anderen sprach er: „Ich hatte Durst und du hat mir zu trinken gegeben.“ Oder es hieß: „Ich war im Gefängnis und du hast mich besucht.“ Bei jedem, der auf diese Weise in den Himmel Einlass fand, überfiel dem Menschen Angst, denn er hatte weder zu essen noch zu trinken gegeben und auch weder Kranke noch Gefangene besucht.
Als er schließlich an der Reihe war, schaute ihn Gott mit Augen voller Güte an und sagte: „Deine Lebensbilanz sieht recht mager aus. Doch da gibt es etwas, das nicht zu übersehen ist. Wenn ich abends in der Kneipe traurig, enttäuscht oder niedergeschlagen saß und du mich sahst, dann bist du zu mir gekommen und hast mir Witze erzählt. So brachtest du mich zum Lachen und machtest mir Mut. Gut so, geh ins Paradies.“

Es grüßt im Namen des Kirchenvorstandes und der MitarbeiterInnen
Ihre Pfarrerin Jutta Gildehaus

Monatsspruch Februar

„Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen.“ (Genesis 21, 6)

Monatsspruch März

„Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?“ (Römer 8, 35)

Bei Anruf: Andacht

Dieses Angebot lädt dazu ein, telefonisch mit der Gemeinde in Kontakt zu bleiben!

Unter der Nummer

0371 24 35 30 57

können Sie jede Woche eine neue Andacht, ein mutmachendes Wort, eine kleine Kraftquelle abhören. Jeden Sonntag wird eine neue Andacht zu hören sein.

Ein kleines Team spricht die Andachten aufs Band.

Natürlich dürfen alle zuhören. Besonders richtet sich dieses Angebot aber an Menschen, die durch persönliche Einschränkungen nicht mehr aktiv am Gemeindeleben teilnehmen können, sich aber trotzdem eine Verbindung zur Gemeinde wünschen.

Und genau das soll dieses neue Angebot auch sein: eine Verbindung zur Gemeinde, ein Mutmachen im Alltag, besonders für Menschen, die nicht im Internet unterwegs sind.

Bitte sprechen Sie Frau Heinrich oder Frau Pfarrerin Gildehaus an, wenn Sie Ideen zur Verbesserung unseres Angebots haben oder sich vorstellen könnten, selbst einmal eine Andacht vorzubereiten.

Für den Anruf entstehen Kosten gemäß Ortstarif.

Eine Auswahl bereits erschienener Andachten steht hier zum Download bereit.

Geistliches Wort

Liebe Besucherin, lieber Besucher,

wie dürfen wir uns das vorstellen, dass unsere Namen im Himmel verzeichnet sind? Sind Namen hier wie ein Ausweis vor Gott? Und sind wir überhaupt mit gemeint? Jesus wendet sich eigentlich im Text an ausgesendete Menschen damals. Aber in der Taufe ruft Gott uns alle mit Namen und verspricht, bei uns zu sein, wie Jesus gesagt hat, für “alle Tage bis an der Welt Ende“.

Mit unseren Namen sind wir Gott bekannt und natürlich auch mit unserem ganzen Wesen. Wir können und brauchen Gott nichts zu verheimlichen. Ich denke, es ist wichtig, dass wir das nicht vergessen. Und vielleicht ist mit dem Verzeichnen genau das gemeint: Gott bewahrt unser Tun und Lassen. Gott bewahrt in seinem Herzen, wo wir einander liebten, uns gegenseitig achteten, füreinander sorgten, beieinanderstanden.

Gott zählt die Liebe und zählt auf unsere Liebe. Dann bleibt sie ewig mit unserem Namen verbunden. Und das wäre doch bei all unserer Fehlerhaftigkeit und Unzulänglichkeit ein Grund zur Freude.

Unser Name macht uns zu etwas Besonderem. Unser Name unterscheidet uns von anderen.

Gott weiß das. Er spricht uns auch immer wieder persönlich an. Das hat er schon immer gemacht. Als der erste Mensch schuldig wurde und sich vor Gott versteckte, rief Gott ihn mit Namen: „Adam, wo bist du?“
Als der Prophet Elia völlig verzweifelt war und dachte, alles wäre zu Ende, da rief Gott ihn: „Was machst du hier, Elia.“

Als Hagar auf der Flucht war und in der Wüste zu sterben drohte, rief Gott durch einen Engel: „Hagar, wo kommst du her und wo willst du hin?“

Gott kennt unsere Namen. Wenn wir nicht mehr weiterwissen und verzweifelt sind, dann fragt er, ob wir ihm die Chance geben wollen, uns zu helfen. Und dann zeigt er uns, dass er immer noch einen Weg für uns hat. Er ruft uns in seine Gemeinschaft im hier und jetzt. Und ich bin sicher, wenn wir uns darauf einlassen, dann werden wir alles finden, was wir zum Leben brauchen. Wenn wir ihm vertrauen und uns von ihm leiten lassen, dann sind auch unsere Namen bei Gott ins Buch des Lebens eingetragen und dann haben wir dort ein ewiges Zuhause. Ich wünsche uns, dass wir uns in den nächsten Tagen von Herzen darüber freuen können, dass unsere Namen bei Gott bekannt sind.

Es grüßt im Namen des Kirchenvorstandes und der MitarbeiterInnen

Ihre Pfarrerin Jutta Gildehaus

Monatsspruch Februar

„Freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind!“ (Lukas 10, 20)

Monatsspruch März

„Jesus antwortete: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.“ (Lukas 19, 40)

Geistliches Wort

Liebe Besucherin, lieber Besucher,

als ich den Monatsspruch für Januar gelesen habe, fiel mir Folgendes ein:

„Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern, so sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern. Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.“

So dichtet Jochen Klepper in seinem berühmten Weihnachtslied. Seine persönliche Lage war wegen der jüdischen Herkunft seiner Frau während der Herrschaft der Nationalsozialisten in Deutschland zum Verzweifeln. Und in so einer angstvollen Situation sucht er Halt bei dem Kind in der Krippe. Ihm vertraut er und sieht es als Morgenstern an. In seiner schlimmen Lage kommt Jochen Klepper so zu einem Lobpreis Gottes. Das ist für mich auch heute noch beeindruckend. Doch das ist ja eben die Botschaft von Weihachten, Licht und Hoffnung gerade ins Dunkle zu bringen. Gerade auch heute aktuell in unserer Coronazeit. Das ist die Sternstunde, von der die Weihnachtsgeschichte erzählt, dass nämlich der Hoffnungsstern Jesus Christus aufgegangen ist. Gott ist bei mir, bei Ihnen, egal wie unsere Situation ist. Gott ist ganz nah, vertraut mit aller menschlicher Freude, allem menschlichem Leid, das will das Bild vom Kind in der Krippe uns sagen. In dem kleinen Kind in der Krippe verbirgt sich nämlich Gott selbst. Es gibt viele Menschen, die ihre Zukunft in den Sternen lesen wollen. Sie wenden Zeit und Geld dafür auf, dort etwas über ihre Zukunft zu erfahren. Am Ende bieten jedoch alle Horoskope nicht wirklich eine Hilfe und Lösung, anders der Weihnachtsstern, das Kind in der Krippe. Der Stern will in unserem Herzen aufgehen, das Kind will uns in unserem Innern berühren und verändern. Es will uns Kraft und Hoffnung geben, es will uns Trost und Freude schenken, wenn es uns sagt, dass wir von Gott geliebt sind und er uns nicht im Stich lassen will, egal was kommt. Aber das gilt nicht nur uns, sondern auch für die anderen um uns herum. Die Freude, die uns mit dem Christuslicht erfüllen möchte, lässt uns, wenn wir es in uns zulassen, wie die Hirten in der Weihnachtsgeschichte, in Bewegung kommen. Von ihnen heißt es in der Bibel bei Lukas (2, 17): „Als sie das aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.“ Das Licht des Kindes, des Sterns will, dass wir alle miteinander die Weihnachtsfreude teilen. Vielleicht schauen Sie in diesem Jahr mal nach dem Weihnachtsstern. Es gibt ihn gewiss auch und gerade in der Coronazeit in unendlich bunter Vielfalt – symbolisch in vielen Schaufenstern und Regalen, an manchem Haus, aber vielleicht in diesem Jahr auch in ihrem Herz.

Gesegnete und frohe Weihnachten trotz Corona und trotz aller Ungewissheit, wie wir dieses Jahr das Fest verbringen werden

wünscht Ihnen im Namen des Kirchenvorstandes und der MitarbeiterInnen

Ihre Pfarrerin Jutta Gildehaus

Monatsspruch Dezember

„Viele sagen: „Wer wird uns Gutes sehen lassen?“ HERR, lass leuchten über uns das Licht deines Antlitzes! (Psalm 4, 7)

Monatsspruch Januar

„Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!“
Jesaja 58, 7