Liebe Besucherin, lieber Besucher,
„Alle Jahre wieder“ ist wohl eines der schönsten Lieder, das wir in der Advents- und Weihnachtszeit singen oder auf den Weihnachtsmärkten hören. Doch wer versteht eigentlich noch deren Sinn? Da ist etwa die Rede von einem „Christuskind, das segnet“. Oder in einem anderen Lied geht es um „Hirten“, die in einem Stall einen sogenannten „Heiland“ finden, der dann „Frieden auf Erden“ bringt. Fernerhin fragt sich manch einer, was die „rettende Stund“ in der „Stillen Nacht“ wohl bedeute, denn nicht allen Zeitgenossen ist klar, wovon die Welt, andere Menschen oder sie selbst gerettet werden sollen. Viele hören also die Texte, doch lösen diese oft nicht mehr ein tief-religiöses Gefühl in ihnen aus. Die Botschaft aber bleibt und wartet darauf, entdeckt zu werden. So erzählen die Lieder, welches Bild Gott von sich selbst hat. Nämlich, dass ER nicht allein bleiben möchte. Gott will Gemeinschaft haben! Fernerhin erzählen die Lieder, dass auch wir Menschen nicht ohne Gott leben können – ohne IHN fehlt uns etwas! So sind Herzen nicht nur unruhig, sondern ganze Gesellschaften werden kühler: Weil der säkulare Mensch sich immer mehr an die Stelle Gottes setzt, kann er nicht anders, als seine Gesellschaft ohne Bezug zu Gott zu schaffen. In ihnen geht es nach menschlichen, vorläufigen Logiken. Vor allem fehlt in der Regel jene Liebe, die von der ewigen Wahrheit aus denkt. Doch wo jene Liebe fehlt, bleibt eine gut gemeinte, doch kühle Ideologie zurück. So entschwindet langsam, aber stetig die Demut. Dass vielen aber genau jener „Dienst-Mut“ – also der „Mut zu dienen“ – fehlt, nehmen inzwischen auch viele Nichtchristen wahr. Sie bestätigen, dass so ein unruhiger Geist unter den Menschen wohne: Es gibt so einen „Scheuklappenblick“, der weder den Nächsten, geschweige denn Gott nicht mehr sehen möchte, sondern nur noch die eigenen Bedürfnisse und den eigenen Erfolg. Man sei mit sich selbst so sehr beschäftigt, dass man sich nicht nur selbst erschaffen will. Sondern dass man regelrecht verlernt habe, Achtung vor dem Gegenüber zu haben, die Werte der Gesellschaft zu leben oder gar nach Gott zu fragen.
Damit unsere Gesellschaft wieder wärmer und herzlicher miteinander umgeht – damit wir vor jener Sehnsucht nach unersättlicher Selbstbestätigung ‚gerettet‘ werden -, feiern wir auch in diesem Jahr Weihnachten. Und auch wenn viele mit den Texten der Lieder fremdeln, so singen wir wieder davon, dass Gott „auf die Erde hernieder kommt“ und sich den Menschen schenkt! Auch in diesen Weihnachtstagen „lasset uns darum künden“, dass Gott sich als ein Kind in der Krippe schenkt, um es Menschen leicht zu machen, mit IHM wieder in Gemeinschaft zu kommen. Und „lasset uns preisen mit frommen Weisen“, dass Gott sich als Baby schenkt, weil gewiss Menschenherzen berührt werden. Auch in unserem Volk werden Menschen wieder lernen, sich selbst zu verschenken. Weihnachten – das ist Gottes Angebot, es in unserem Land wieder mit IHM, aber auch untereinander von Mensch zu Mensch zu versuchen. Den Segen dazu haben wir, wie es die Jahreslosung für 2026 aus der Offenbarung 21,5 verheißt: „Gott sprich: Siehe, ich mache alles neu.“
Ein frohes Fest und Gottes Segen im neuen Jahr 2026 wünscht Ihnen, auch im
Namen des Kirchenvorstandes
Ihr Pfarrer Jan Schober
Monatsspruch Dezember 2025
„Gott spricht: Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln.“
Maleachi 3,20
Monatsspruch Januar 2026
„Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.“e verbinden und das Schwache stärken.“
5 Mose 6,5
